Das in Ostafrika einheimische Rice yellow mottle virus (RYMV) kommt in Deutschland und insgesamt in der EU noch nicht vor. Es ist bisher weder in den Anhängen der VO (EU) 2019/2072 noch bei der EPPO gelistet.  
RYMV befällt Reis (Oryza sativa) und andere Arten aus der Gattung Oryza, kann aber, zumindest experimentell, auch weitere Poaceae befallen.
Es ist anzunehmen, dass sich RYMV aufgrund ungeeigneter Klimabedingungen und fehlender Wirtspflanzen (Reis) in Deutschland nicht ansiedeln kann, eine Ansiedlung in südeuropäischen, reisanbauenden EU-Mitgliedstaaten ist jedoch nicht auszuschließen. Zur Verbreitung benötigt das Virus die Blutzikade Poophilus costalis (Cercopidae) als Vektor, auch verschiedene andere Insektenarten, z.B. aus der Familie der Chrysomelidae und der Gattung Conocephalus, werden als Vektoren genannt.
Wegen seines hohen Schadpotenzials für Reis stellt RYMV ein erhebliches phytosanitäres Risiko für reisanbauende EUMitgliedstaaten dar. Ob auch ein Risiko für weitere Poaceae besteht, ist unsicher.
Aufgrund dieser Risikoanalyse besteht Anlass zur Annahme, dass sich RYMV in südlichen Mitgliedstaaten ansiedeln und nicht unerhebliche Schäden verursachen kann. Es sollten daher Maßnahmen zur Verhinderung der Freisetzung dieses potenziellen Quarantäneschadorganismus entsprechend Artikel 29 der VO (EU) 2016/2031 getroffen werden.