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Express-PRA zu Metcalfa pruinosa

Description

Seit 2012 tritt die Bläulingszikade (Metcalfa pruinosa) in der oberrheinischen Tiefebene (BadenWürttemberg) lokal an drei Standorten auf. Die thermophile Zikadenart wurde aus Nordamerika nach Europa verschleppt und ist im mediterranen Raum, in Italien seit 1979, in südöstlichen Gebieten Europas, in der Schweiz und Österreich sowie in Asien (Südkorea), lokal verbreitet. M. pruinosa ist polyphag und tritt vorwiegend an holzigen Pflanzen auf. Die Schäden werden durch die Saugtätigkeit der Adulten und Nymphen verursacht. Es kommt zu Honigtauausscheidungen, was bei starkem Befall zur Rußtaubildung führen kann. Zudem können Pflanzen mit Exuvien- und Wachsresten verunreinigt sein. Die Vermarktungsfähigkeit kann dadurch eingeschränkt werden. Die Bläulingszikade überträgt keine Viren und Phytoplasmen. Insgesamt werden die Schäden im endemischen Gebiet und im mediterranen Raum, sowie in Österreich und in der Schweiz als gering bewertet. Das Ausbreitungspotential in Deutschland wird sich vermutlich weitestgehend auf die Oberrheinische Tiefebene beschränken, ohne dass nennenswerte Schäden erwartet werden. Die aus Nordamerika stammende parasitische Zikadenwespe, Neodryinus typhlocybae, wird in mehreren europäischen Ländern erfolgreich zur biologischen Bekämpfung der Bläulingszikade eingesetzt und trägt maßgeblich zur Minimierung der Populationsdichten bei. Da die Zikade in mehreren EU-Mitgliedstaaten bereits verbreitet ist und die Schäden als eher gering eingestuft werden, ist §4a der PBVO ist nicht anzuwenden. Sollte in Einzelfällen Bedarf bestehen, die Zikade zu bekämpfen, können Insektizide eingesetzt werden oder befallene Triebe und Zweige zurückgeschnitten werden.

Organisms

  • Metcalfa pruinosa

Files

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Pest Risk Analysis Download 367,25kB

PRA Area

  • Germany