Der ursprünglich in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatete Nematode Helicotylenchus multicinctus kommt in Deutschland bisher nicht vor. In Europa kommt die Art in Belgien, Bulgarien, auf Zypern, in der Tschechischen Republik, Griechenland, Ungarn, Italien, Litauen, Portugal, auf Madeira, in Rumänien, der Slowakei, Slowenien, Spanien und Großbritannien vor. Es ist anzunehmen, dass sich die Vorkommen nördlich vom mediterranen Raum auf den geschützten Anbau konzentrieren. Die Art ist weder in den Anhängen der RL 2000/29/EG noch bei der EPPO gelistet. 

H. multicinctus ist weltweit einer der bedeutendsten Schädlinge an Bananenpflanzen (Musa sp.) zur Fruchtproduktion. Es gibt keine Hinweise auf Schäden an anderen Wirtspflanzen durch die Art, trotz eines sehr großen Wirtspflanzenspektrums. 

Es ist anzunehmen, dass sich H. multicinctus aufgrund ungeeigneter Klimabedingungen in Deutschland im Freiland nicht ansiedeln kann, eine Ansiedlung in südeuropäischen EUMitgliedstaaten ist möglich und bereits erfolgt. Im geschützten Anbau kann die Art sich überall etablieren, sofern Wirtspflanzen verfügbar sind. 

In Deutschland werden keine Bananen zur Fruchtproduktion kultiviert. Das Schadpotential beschränkt sich auf den Zierpflanzenbereich. In den Mitgliedstaaten, in denen Bananen zur Fruchtproduktion angebaut werden, ist der Schädling bereits verbreitet. Das phytosanitäre Risiko durch den Schädling wird insgesamt als gering eingeschätzt. 

H. multicinctus wird daher nicht als potentieller Quarantäneschädling eingestuft, § 4a der PBVO ist demnach nicht anzuwenden.