Der sehr wahrscheinlich in der indo-malaiischen Region einheimische Bohnenzünsler Maruca vitrata kommt in der EU noch nicht vor, wird aber häufig beanstandet. Er ist bisher weder in den Anhängen der VO (EU) 2019/2072 noch bei der EPPO gelistet.  Maruca vitrata befällt in erster Linie Hülsenfrüchtler und ist in Afrika und Indien ein wichtiger Schädling an Bohnen.  Es ist anzunehmen, dass sich M. vitrata aufgrund ungeeigneter Klimabedingungen in Deutschland im Freiland nicht ansiedeln kann, eine Ansiedlung in südeuropäischen EU-Mitgliedstaaten kann nicht vollständig ausgeschlossen werden. Trotz des hohen Schadpotenzials von M. vitrata für Hülsenfrüchtler wird derzeit nicht von einem erheblichen phytosanitären Risiko für die EU-Mitgliedstaaten ausgegangen, da der Zünsler sich aufgrund der klimatischen Bedingungen vermutlich nicht ansiedeln kann, hier besteht für südliche Mitgliedstaaten aber eine hohe Unsicherheit. Maruca vitrata wird daher nicht als Quarantäneschadorganismus eingestuft, Artikel 29 der VO (EU) 2016/2031 ist demnach nicht anzuwenden. Dennoch wird empfohlen, befallenes Pflanzenmaterial vorsorglich zu vernichten, da eine Ansiedlung in südlichen Mitgliedstaaten nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Zudem fällt die Zunahme der Beanstandungen insbesondere aus Indien auf, was zumindest auf Mängel bei der Qualitätskontrolle vor Ausfuhr schließen lässt.