Express – PRA zu Candidatus Liberibacter solanacearum
Description
Das Bakterium Candidatus Liberibacter solanacearum (Lso) kommt in Europa, Nord- und Zentralamerika, Nordafrika und Ozeanien vor. Die Verbreitung einzelner Haplotypen ist allerdings jeweils geographisch begrenzt und an die Verbreitung des spezifischen Vektors gekoppelt. Der Vektor Bactericera cockerelli und die für Nachtschattengewächse (Solanaceae) schädlichen Haplotypen A, B und F (LsoA, LsoB, LsoF) sind bisher aus Nordund Mittelamerika sowie Neuseeland und Australien bekannt, aber nicht in Europa angesiedelt. Die Haplotypen C, D und E befallen Doldenblütler und sind wie ihre Vektoren in Europa etabliert. Lso befindet sich seit 2012 auf der EPPO A1-Liste. Das Bakterium ist in der VO (EU) 2019/2072 als geregelter NichtQuarantäneschadorganismus an Pflanzkartoffeln gelistet. Der Vektor B. cockerelli ist als Unionsquarantäneschädling gelistet.
Es ist anzunehmen, dass sich Lso (LsoA, LsoB, LsoF) sowie der Vektor Bactericera cockerelli aufgrund geeigneter Klimabedingungen in Deutschland im Freiland ansiedeln können. Eine Ansiedlung in anderen EU-Mitgliedstaaten ist ebenfalls möglich. Wegen seines hohen Schadpotenzials vor allem für Kartoffeln stellt die Lso und der Vektor B. cockerelli ein erhebliches phytosanitäres Risiko für Deutschland und andere EUMitgliedstaaten dar. Mit Lso infiziertes Saatgut von Apiaceen weist nach bisherigen Erkenntnissen kein oder ein vernachlässigbares phytosanitäres Risiko auf.
Files
Type | File | Size |
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Pest Risk Analysis | Download | 418,01kB |
PRA Area
- Germany