Express-PRA zu Myzus hemerocallis – Auftreten –
Description
Die in Ostasien heimische Blattlaus Myzus hemerocallis wurde 1990 erstmals in Europa in Frankreich festgestellt, ein erster Nachweis in Deutschland erfolgte 2020. Die Blattlaus ist bisher weder in den Anhängen der VO (EU) 2019/2072 noch bei der EPPO gelistet. Myzus hemerocallis befällt Hemerocallis sp., Agapanthus sp. und auf Madeira die dort endemische Art Scilla madeirensis. Es ist anzunehmen, dass sich M. hemerocallis zumindest in wärmeren Teilen Deutschlands ansiedeln kann.
Eine Ansiedlung in weiteren EU-Mitgliedstaaten ist bereits erfolgt. Wegen ihres mit einem üblichen Blattlausbefall vergleichbaren Schadpotenzials an ihren Wirtspflanzen und weil sie offenbar keine Viren überträgt, stellt M. hemerocallis ein niedriges, in Einzelfällen mittleres phytosanitäres Risiko für Deutschland dar. In den südlichen EU-Mitgliedstaaten besteht wegen der vermutlich besseren klimatischen Eignung ein mittleres phytosanitäres Risiko. Aufgrund dieser Risikoanalyse ist anzunehmen, dass sich Myzus hemerocallis in weiteren Mitgliedstaaten im Freiland oder im Gewächshaus ansiedeln kann, erhebliche Schäden können gelegentlich und lokal
auftreten. Die Blattlaus kann sich effektiv mit dem Wind ausbreiten, eine natürliche Ausweitung des Verbreitungsgebietes ist daher wahrscheinlich. Myzus hemerocallis wird nicht als potenzieller Quarantäneschadorganismus eingestuft, Artikel 29 der VO (EU) 2016/2031 ist demnach nicht anzuwenden. Um größere Schäden zu vermeiden und eine weitere Ausbreitung zu begrenzen, wird jedoch empfohlen, Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen
Files
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Pest Risk Analysis | Download | 484,68kB |
PRA Area
- Germany