Express-PRA zu Southern tomato virus
Description
Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei STV nicht um einen Schadorganismus, daher wird auf die Erstellung einer vollständigen formellen Risikoanalyse verzichtet.
Das Southern tomato virus wurde 2009 erstmalig in Nordamerika beschrieben. Weitere Nachweise folgten aus Mexiko, China und Bangladesch. In Europa wurde STV bisher in Spanien, Frankreich, Italien und auf den Kanarischen Inseln nachgewiesen. Das Virus ist bisher ausschließlich an Tomaten (Solanum lycopersicum) gefunden worden. Durch Pfropfen oder mechanisch kann STV nicht übertragen werden. Die Übertragung erfolgt mit Saatgut. Eine Besiedlung mit dem Virus verläuft nach bisherigen Erkenntnissen normalerweise symptomlos. Bei Mischinfektionen mit anderen Tomatenviren wurden Symptome wie Verzwergung, Blattvergilbung und reduzierte Fruchtgröße dokumentiert. Inwieweit diese Symptome in Mischinfektionen auf STV zurückzuführen sind, ist unklar. Zumindest in Spanien ist das Virus bereits weit verbreitet und kommt an verschiedensten kommerziellen Tomatensorten symptomlos vor. Erst im Jahr 2018 wurde eine Methode veröffentlicht, um geringe Mengen des Virus auch an einzelnen Samenkörnern oder im Wirtspflanzenmaterial nachzuweisen. Es ist möglich, dass das Virus weit verbreitet, aber bisher weitestgehend unentdeckt geblieben ist.
Es ist anzunehmen, dass es sich beim Southern tomato virus nicht um einen Schadorganismus handelt und das Virus möglicherweise bereits verbreitet an Tomatensaatgut vorkommt. Daher wird STV nicht als potentieller Quarantäneschadorganismus angesehen, § 4a der PBVO ist nicht anzuwenden.
Files
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Pest Risk Analysis | Download | 105,30kB |
PRA Area
- Germany