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Express – PRA zu Anthonomus eugenii

Description

Der in Mittelamerika heimische Rüsselkäfer Anthonomus eugenii ist bisher in Deutschland nicht aufgetreten. In den Niederlanden gab es 2012 einen massiven Befall von Paprika in vier Gewächshäusern, der wieder ausgerottet wurde. 

Der Schadorganismus ist bisher nicht in den Anhängen der RL 2000/29/EG gelistet, befindet sich aber auf der EPPO A1-Liste. 

Der Wirtspflanzenkreis von A. eugenii umfasst Arten aus der Familie der Solanaceen, insbesondere Capsicum annuum spp. Eine Verbreitung des Käfers ist vor allem über Früchte (Paprika) möglich. Die Adulten bohren Löcher in die Früchte/Schoten und können sie damit erheblich schädigen. Sie fressen auch an Blüten und Blattknospen. Die Larven fressen Samen und anderes Pflanzengewebe in den sich entwickelnden Früchten. Eine Bekämpfung ist aufgrund der in den Früchten versteckten Lebensstadien (Eier, Larven, junge Adulte) schwierig. 

In Deutschland und der EU wird Paprika im Gewächshaus angebaut, in Spanien und im Mittelmeerraum auch im Freiland. Bei Einschleppung und Ansiedlung in Deutschland und in der EU besteht daher ein Risiko für die Paprikaproduktion und es kann mit erheblichen Schäden gerechnet werden. 

Aufgrund dieser Risikoanalyse besteht Anlass zur Annahme, dass sich Anthonomus eugenii in Deutschland und der EU ansiedeln und nicht unerhebliche Schäden verursachen kann. Wenn Käfer oder Larven in Deutschland gefunden würden sollten daher Maßnahmen zur Bekämpfung und zur Abwehr der Gefahr der Verschleppung von A. eugenii entsprechend § 4a der PBVO getroffen werden. 

Desweiteren sollten auf Grundlage von § 8 Abs. 4 der PBVO systematische Kontrollen von Capsicum-Arten aus der Dominikanischen Republik und ggf. anderen mittelamerikanischen Ländern erfolgen.

Organisms

  • Anthonomus eugenii

Files

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Pest Risk Analysis Download 166,43kB

PRA Area

  • Germany