Express–PRA zu Raffaelea canadensis
Description
Der vermutlich in Nordamerika heimische Ambrosia-Pilz Raffaelea canadensis kommt in Deutschland nach bisherigen Erkenntnissen noch nicht vor. Das einzig bekannte Vorkommen in der EU ist in Portugal. Er ist bisher weder in den Anhängen der RL 2000/29/EG noch bei der EPPO gelistet.
R. canadensis wurde bisher in Koniferen, Avocadopflanzen und Korkeichen nachgewiesen. Hinweise auf potentielle Schäden durch den Pilz gab es einmalig an einem Avocadobaum in Kalifornien und in Korkeichen in Portugal. Ob der Pilz tatsächlich als ursächlicher Erreger einer Pflanzenerkrankung zu betrachten ist, ist derzeit noch unklar.
Es ist anzunehmen, dass sich R. canadensis aufgrund geeigneter Klimabedingungen in Deutschland im Freiland ansiedeln kann, eine Ansiedlung in südeuropäischen EU-Mitgliedstaaten ist möglich und zumindest in Portugal bereits erfolgt.
Wegen seines, nach bisheriger Datenlage, geringen Schadpotenzials stellt R. canadensis kein phytosanitäres Risiko für Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten dar.
Aufgrund dieser Risikoanalyse besteht Anlass zur Annahme, dass sich R. canadensis in Deutschland oder einem anderen Mitgliedstaat ansiedeln kann, erhebliche Schäden sind allerdings nicht zu erwarten.
R. canadensis wird daher nicht als Quarantäneschadorganismus eingestuft, § 4a der PBVO ist demnach nicht anzuwenden. Da das Schadpotential des Pilzes derzeit noch nicht vollständig geklärt ist, sollten Maßnahmen zur Verhinderung der Freisetzung empfohlen werden, einschließlich der Anwendung guter Laborpraxis wie die Inaktivierung des Erregers nach Beendigung der Versuche.
Files
Type | File | Size |
---|---|---|
Pest Risk Analysis | Download | 343,36kB |
PRA Area
- Germany