Express-PRA zu Anthostoma decipiens
Description
Aufgrund der weiten Verbreitung der Art wurde auf die Erstellung einer vollständigen formellen Express-Risikoanalyse verzichtet.
Das Hainbuchensterben oder auch Cryptospora-Krebs an Hainbuche Anthostoma decipiens (Anamorph: Cytospora decipiens; Ascomycota) ist in Europa seit 1882 bekannt. Aufgrund von Nachweisen seit 2005 in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und nun auch in Baden-Württemberg ist anzunehmen, dass der Pilz in Deutschland weitverbreitet vorkommt. A. decipiens ist zusätzlich in Frankreich, Italien, Großbritannien, Belgien und der Schweiz etabliert.
Mögliche Wirte sind neben der Hainbuche (Carpinus betulus) unter anderem die Schwarz-Erle, Weide, Edelkastanie, die Gemeine Hasel, Rotbuche, Gemeine Hopfenbuche, Hänge-Birke und die Stieleiche. Die Symptome durch A. decipiens treten vorwiegend bei Pflanzen auf, die an Trocken- und Hitzestress leiden. Es ist daher davon auszugehen, dass dieses Jahr vermehrt Schäden durch diesen Pilz auftreten. An den Hauptästen und dem Stamm bilden sich große Wucherungen mit harzartigen roten oder dunkelorangen Klumpen. Kugelige, wenige Millimeter große Fortpflanzungsstrukturen, aus denen bei feuchtem Wetter gelbliche Fäden hervorgehen, bilden sich auf der Rinde. Befallene Hainbuchen sterben ab, sobald der Hauptstamm betroffen ist.
Aufgrund der weiten Verbreitung von A. decipiens in Deutschland und den Mitgliedstaaten, der natürlichen Ausbreitungsfähigkeit sowie der geringen Schadwirkung in durchschnittlichen Jahren, sind amtliche Tilgungs- und Eindämmungsmaßnahmen aus phytosanitärer Sicht nicht sinnvoll. A. decipiens wird daher nicht als Quarantäneschädling eingestuft, § 4a der PBVO ist demnach nicht anzuwenden.
Files
Type | File | Size |
---|---|---|
Pest Risk Analysis | Download | 159,21kB |
PRA Area
- Germany