Express-PRA zu Schizaphis piricola – Auftreten –
Description
Die in Ostasien heimische Blattlaus Schizaphis piricola wurde 2009 erstmals in Spanien festgestellt, ein erster Nachweis in Deutschland erfolgte 2020. Die Blattlaus ist bisher weder in den Anhängen der VO (EU) 2019/2072 noch bei der EPPO gelistet.
Schizaphis piricola ist diözisch, nimmt also einen Wirtswechsel
vor, sie befällt Pyrus sp. im Winter (Primärwirt; sexuelle Fortpflanzung) und Cyperaceae im Sommer (Sekundärwirt). Es ist anzunehmen, dass sich S. piricola zumindest in wärmeren Teilen Deutschlands ansiedeln kann. Eine Ansiedlung in Südeuropa ist bereits erfolgt. Wegen ihres mit einem üblichen Blattlausbefall vergleichbaren Schadpotenzials an ihren Wirtspflanzen und weil sie offenbar keine Viren überträgt, stellt S. piricola ein geringes phytosanitäres Risiko für Deutschland dar. In den südlichen EU-Mitgliedstaaten besteht wegen der vermutlich besseren klimatischen Eignung ein niedriges bis mittleres phytosanitäres Risiko. Aufgrund dieser Risikoanalyse besteht Anlass zur Annahme, dass sich der Schädling in weiteren südlichen Mitgliedstaaten ansiedeln kann, erhebliche Schäden werden allerdings nicht erwartet. Trotz Etablierung in Spanien ist nicht bekannt, dass dort spezielle Maßnahmen ergriffen werden. Die Blattlaus kann sich effektiv mit dem Wind ausbreiten, eine natürliche Ausweitung des Verbreitungsgebietes ist wahrscheinlich. Aufgrund dieser Risikoanalyse ist anzunehmen, dass sich S. piricola in Deutschland und der EU ansiedeln kann, teilweise ist diese Ansiedlung bereits erfolgt. Erhebliche Schäden durch S. piricola sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.
Schizaphis piricola wird daher nicht als potenzielle Quarantäneschadorganismus eingestuft, Artikel 29 der VO (EU) 2016/2031 ist demnach nicht anzuwenden. Um größere
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PRA Area
- Germany