Der vermutlich in Ostasien heimische Oomycet Peronospora aquilegiicola wurde vorher in Deutschland noch nicht festgestellt. In anderen Mitgliedstaaten der EU wurde der Oomycet bisher nicht nachgewiesen ist aber bereits in Großbritannien weit verbreitet. Er ist bisher weder in den Anhängen der VO (EU) 2019/2072 noch bei der EPPO gelistet. 

Peronospora aquilegiicola befällt Akeleien und vermutlich auch Schein-Akeleien. 

Es ist derzeit anzunehmen, dass sich P. aquilegiicola in Deutschland und der EU im Freiland und unter geschützten Bedingungen überall dort ansiedeln kann, wo Wirtspflanzen zur Verfügung stehen , sofern ausreichend feuchte Bedingungen vorliegen.   

Peronospora aquilegiicola hat ein hohes Schadpotenzial für Akeleien sowohl in Deutschland als auch in anderen EUMitgliedstaaten.. 

Aufgrund dieser Risikoanalyse besteht Anlass zur Annahme, dass sich der Schadorganismus in Deutschland oder einem anderen Mitgliedstaat ansiedeln und nicht unerhebliche Schäden verursachen kann. Eine Einstufung als potenzieller Quarantäneschadorganismus erfolgt jedoch nicht mehr, da eine schnelle Ausbreitung, wie in Großbritannien beobachtet, wahrscheinlich ist. Amtliche phytosanitäre Maßnahmen in Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten werden nicht als effektiv angesehen.  Wird ein Befall jedoch sehr früh entdeckt, ist, wie in Niedersachsen erfolgt, eine Tilgung möglich. Es wird daher weiterhin empfohlen, befallene Pflanzen im Rahmen des allgemeinen Pflanzenschutzes sachgerecht zu vernichten.