Die in China heimische Breitflügelzikade Pochazia shantungensis kommt in Deutschland wahrscheinlich noch nicht vor (Erstfund in Baden-Württemberg, Etablierung noch nicht bestätigt), in der EU wird sie seit 2018 in Frankreich nachgewiesen. Pochazia shantungensis ist bisher nicht in den Anhängen der VO (EU) 2019/2072 gelistet, befindet sich aber auf der EPPO-Alert List.

Pochazia shantungensis befällt eine Vielzahl an Wirtspflanzen, die EPPO weist auf 200 Wirtspflanzenarten aus sehr unterschiedlichen Familien hin. Wirtschaftlich wichtige Wirte sind Obstarten (z. B. Apfel, Heidelbeere, Pfirsich, Kaki) sowie Wald- und Ziergehölze. 

Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass sich P. shantungensis aufgrund – allerdings nur sehr bedingt – geeigneter Klimabedingungen in Deutschland zumindest in wärmeren Gebieten im Freiland ansiedeln kann, eine Ansiedlung in subtropischen, südeuropäischen EUMitgliedstaaten ist sehr wahrscheinlich. 

Wegen seines hohen Schadpotenzials für viele wichtige Wirtspflanzen stellt P. shantungensis insbesondere für südliche/subtropische Mitgliedstaaten ein erhebliches phytosanitäres Risiko dar.

Aufgrund dieser Risikoanalyse besteht Anlass zur Annahme, dass sich Pochazia shantungensis eventuell in wenigen Gebieten Deutschlands und sehr wahrscheinlich in südlicheren Mitgliedstaaten ansiedeln und nicht unerhebliche Schäden verursachen kann. Der Befall ist daher entsprechend Artikel 29 VO (EU) 2016/2031 zu bekämpfen und zu tilgen.